Ist es sinnvoll das höchstmögliche Gewicht zu verwenden oder ist eine saubere Technik sinnvoller?
Was ist wichtiger für den Muskelaufbau, eine saubere Technik oder ein hohes Trainingsgewicht?
Einige Sportler verzichten absichtlich auf ein hohes Trainingsgewicht und führen ihre Bewegungen in den Sätzen dafür langsam und bewusst aus. Andere Sportler wiederum verwenden das größtmögliche Gewicht und führen ihre Sätze dafür oftmals mit Schwung, schlechter Technik und, sofern ein Trainingspartner vorhanden ist, mit Hilfe aus.
Einige Trainierende lassen ihr Ego zuhause, wenn es ins Fitness-Studio geht. Andere nicht. Aber was ist sinnvoller, ein hohes Gewicht oder eine perfekte Technik?
Wenn schweres Gewicht zum Muskelaufbau nicht notwendig wäre, dann könnte man auch mittels Liegestütze zuhause einen richtig muskulösen Körper bekommen – kann man aber schlichtweg nicht. Bis zu einem gewissen Niveau ist alles möglich, aber sobald es ans Eingemachte geht sind entweder hohe Gewichte zuhause oder ein Fitness-Studio Pflicht.
Gewicht spielt für den Muskelaufbau offensichtlich also eine wichtige Rolle. Wer langfristig mit ein und demselben Gewicht trainiert (also z.B. mit dem prozentualen Körpergewicht bei Liegestützen oder immer dem gleichen Gewicht im Training) wird keine größere Erfolgssprünge machen können. Der Körper sieht keine Notwendigkeit sich bei immer wieder gleichen wiederkehrenden Belastungen zu verbessern und bleibt damit auf dem gleichen Stand wie er ist.
Trainingssysteme wie HIT lasse ich jetzt mal außen vor. Insbesondere HIT schafft es mit einem moderaten Gewicht tolle Belastungen zu erreichen. Durch die erhöhte Intensität nimmt die Wichtigkeit des Trainingsgewichts zwar ab, aber auch im HIT ist eine progressive Gewichtssteigerung notwendig um dauerhaft Erfolge zu haben. Immer beim gleichen Gewicht zu bleiben funktioniert auch hier nicht.
Ein hohes Gewicht ist also sehr wichtig. Stellen wir das Gewicht der Technik gegenüber.
Wer Übungen mit freien Gewichten ausführen möchte, also beispielsweise Bankdrücken, Kurzhantelbankdrücken oder Bizepscurls, der muss zuerst die korrekte Technik erlernen. Selbst bei geführten Übungen wie bei der Brustpresse oder Beinpresse ist eine korrekte Technik sehr wichtig.
Wer keine gute Technik beherrscht, der riskiert sich schlichtweg zu verletzen und damit auf Dauer seinen Trainingserfolg einzuschränken oder gar zu verhindern.
Klar ist doch: Wer nicht mehr trainieren kann, der kann sich auch nicht mehr verbessern.
Hat man die jeweils richtige Technik erlernt, dann steht es einem offen (unter Beibehaltung eben dieser sauberen Technik) das Trainingsgewicht langsam zu erhöhen. Bodybuilding ist ein Sport auf Zeit, um nicht sogar zu sagen „auf Lebenszeit“. Es ist egal, ob man beispielsweise die 100 Kilogramm beim Bankdrücken innerhalb eines Jahres oder innerhalb von 3, 5 oder 10 Jahren erreicht. Nahezu jeder Kraftsportler wird diese Marke früher oder später überschreiten.
Wichtig ist übrigens auch sich immer wieder selber zu überwachen und ggf. die eigene Technik zu korrigieren (oder auch von erfahreneren Sportlern korrigieren zu lassen). Auch wenn Spiegel in Fitness-Studios von Unwissenden teilweise als unnötig dargestellt werden, bietet der Blick in den Spiegel viele Informationen über die Übungsausführung. Man schaut beispielswseise bei den Kniebeugen nicht, ob die Haare richtig sitzen, sondern ob der Stand und die Tiefe stimmt. 😉
Eine gute Technik ist die Basis, ein immer höheres Gewicht ist allerdings der notwendige Begleiter auf dem Weg zu mehr Muskelmasse und Kraft.
Ohne eine gute Technik funktioniert im Bodybuildingsport wenig. Auch wenn es immer wieder Ausnahmetalente gibt, die mit absolut bescheidener Technik tolle Erfolge verzeichnen können, ist eine gute Technik im Training (bei jeder Übung) eine gesundheitliche Versicherung dauerhaft bei diesem Sport bleiben zu können und die optimale Basis um Muskelaufbau zu erreichen.
Im Gegensatz dazu trainieren Leute, die auf Kosten eines hohen Gewichts die Technik extrem vernachlässigen, alleine gesundheitlich betrachtet, sehr risikoreich. Wenn man bedenkt, wie verletzungsanfällig bestimmte Körperpartien sind, ist es nur eine Frage der Zeit bis die ersten Trainingspausen aufgrund einer Sportverletzung anstehen.
In dem Sinne, viel Erfolg!
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