Eiweißmythen aufgedeckt

von Patrick

Eiweißmythen – Diese vermeintlichen Fakten über Eiweiß solltest du nicht glauben!

Eiweißmythen aufgedeckt

Tierisches Eiweiß ist ungesund, von zu viel Eiweiß bekommt man Nierenschäden und obendrein macht Eiweiß auch noch dick? Diese Aussagen sind ungefähr so falsch wie mein Fitness-Studio zu Stoßzeiten gefüllt ist: Extrem.

Das man sich viel Halbwissen anhören muss, wenn der Tag lang ist, das ist nicht nur in der Fitness-Szene so. Allerdings betreffen diese Mythen unser aller heiligstes Mittel im Kraftsport bzw. Bodybuilding, nämlich Eiweiß und sind deshalb ein ganz besonderes Dorn im Auge.

Ich habe für dich 5 Eiweißmythen aufgedeckt. Viel Spaß!


#1 – Eiweiß macht dick

Diese Aussage ist eine starke Verallgemeinerung, die dazu auch noch falsch ist. Eiweiß macht nicht dick – oder sagen wir – es macht nicht dicker als es Kohlenhydrate und Fette auch tun würden, aber nur unter einer Bedingung: Wenn man den täglichen Kalorienbedarf überschreitet.

Der Fakt, dass Eiweiß in jedem Falle dick machen würde (z.B. durch die Verwendung von Proteinshakes) ist an den Haaren herbeigezogen. Dann wäre jeder mit einem Proteinshake am Tag plus einer eiweißreichen Ernährung vermutlich bereits stark übergewichtig. 😉


#2 – Ein Eiweißmangel ist ungefährlich

Jeder kennt mittlerweile den Szenebegriff “Low Carb”, hinter dem sich eine kohlenhydratarme Ernährung versteckt. Genau so gut gibt es Low-Fat-Ernährungsvarianten, aber was es in jedem Fall definitiv nicht gegeben darf, ist eine “Low Protein”-Ernährung.
Warum nicht? Das zeige ich dir hier auf:

Ein Eiweißmangel hätte einen starken Einfluss auf die körperliche (und auch geistige) Leistungsfähigkeit unseres Körpers. Wer sich eiweißarm ernährt (z.B. mit unter 0,5 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht), ständig gestresst ist, schlecht schläft und den ganzen Tag müde durchhängt, der sollte diesen Zustand nicht auf die Jahreszeit oder das Wetter schieben, sondern anfangen zu handeln, indem er seine Ernährung deutlich eiweißreicher gestaltet.

Eine eiweißarme Ernährung schwächt das Immunsystem und begünstigt somit diverse Krankheiten. Eiweißmangel beschleunigt den Alterungsprozess, vermindert die Fruchtbarkeit und verringert die Konsistenz unseres Skeletts: Unsere Knochen werden schlichtweg brüchig. Da das alles sicher keine Zustände sind, die man begrüßen würde, sollten eiweißarme Ernährungsformen absolut gemieden werden.

Kleiner Tipp am Rande: Die ein oder andere Crashdiät (vorzugsweise aus Frauenzeitschriften, um “8-12 Kilogramm in 3 Wochen abzunehmen”) ist übrigens sehr eiweißarm. Muskelabbau und andere Nebenwirkungen sind da vorprogrammiert.


#3 – Tierisches Eiweiß ist ungesund

Tierisches Eiweiß ist das wertvollste und für den Körper hochwertigste Eiweiß, was wir durch unsere Ernährung aufnehmen können, da die biologische Wertigkeit sehr hoch ist.
Eine hohe biologische Wertigkeit bedeutet, dass der Körper von diesem Eiweiß am meisten verwerten kann, weil es den körpereigenen Strukturen am nähesten ist.

Das ist natürlich kein Zufall, da es Hühnerei, Huhn, Pute und Milch schon so lange gibt, wie es uns Menschen in unserer jetzigen biologischen Form auch gibt. Milchprodukte wie Hüttenkäse, Joghurt und Quark, aber auch Mahlzeiten, die aus Ei, Huhn oder Pute bestehen, sind nicht nur extrem eiweißreich, sondern auch gesund.

Natürlich könnte man jetzt sagen: Käse und Wurst sind da außen vor, da sie nicht nur eiweißreich, sondern auch extrem fettreich sind – und dabei nicht primär aus ungesättigten (“gute”) Fettsäuren, sondern aus gesättigten (“schlechte”) Fettsäuren bestehen. Das ist sicherlich richtig, aber selbst gesättigte Fettsäuren haben mittlerweile (durch weitere Forschungen in diesem Bereich) keinen so schlechten Ruf mehr, dass man sie um jeden Preis meiden müsste. Dennoch ist es ein berechtigter Einwand.


#4 – Eiweiß belastet die Nieren

Wenn Eiweiß die Nieren belasten sollte, dann wäre in der Steinzeit damals der ein oder andere Mensch an Nierenversagen gestorben. Fakt ist, dass die Menschen früher um einiges mehr an Eiweiß zu sich genommen haben, als wir es heutzutage tun – und sie es trotzdem vertragen haben.

Es funktionierte damals und es funktioniert auch immer noch, da sich die Genetik im Punkt Verdauung nicht verändert hat, so dass wir in unserer heutigen durchschnittlich eiweißreichen Ernährung noch Luft nach oben haben.

Davon ausgenommen sind natürlich die Menschen, die durch ihre Vorfahren oder durch Krankheiten an Nierenschäden leiden. Mediziner können in diesem Falle feststellen, wie viel Eiweiß vertretbar ist.


#5 – Von zu viel Eiweiß bekommt man einen Eiweißshock

Wer mit einem einzigen Mahl viel Eiweiß zu sich nimmt (und da spreche ich nicht von 30 oder 40 Gramm, sondern von beispielsweise 100-150 Gramm) der soll sich angeblich in die Gefahr eines Eiweißshocks begeben.

Fakt ist: Die Existenz eines Eiweißshocks ist niemals bewiesen worden. Wer mit einer Mahlzeit zu viel Eiweiß konsumiert – das Limit ist vom jeweiligen Körper abhängig – der bekommt schlichtweg Bauchschmerzen und sollte das nächste Mal diese große Mahlzeit und damit die große Menge an Eiweiß auf 2 Mahlzeiten aufteilen.


Kennst du weitere Eiweißmythen?

Ich hoffe ich konnte dir mit diesem Beitrag ein wenig weiterhelfen und einige Eiweißmythen aufdecken. 🙂
Falls du weitere Eiweißmythen kennst, schreibe sie einfach in die Kommentare.

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