Musik beim Training sinnvoll?

von Patrick

Ist Musik beim Training sinnvoll?

Musik beim Training sinnvoll?

Musik ist für manche Menschen ein wesentliches Element im Leben, nicht nur beim Sport.

Musik ist dabei vielseitig: Sie kann Stress hervorrufen aber auch Stress beseitigen, uns von einem Augenblick zum anderen in eine völlig andere Laune bringen, uns konzentrierter aber auch unkonzentrierter machen.

Insbesondere die Sache mit der Stimmung und Konzentration kann einen positiven Effekt auf das Fitnesstraining haben. Ist Musik beim (Kraft-)Training also sinnvoll.


Meine Erfahrung

Einige von euch werden sicher von Anfang an mittels MP3-Player (für die ältere Generation :D) oder Smartphone ihre Lieblingsmusik beim Fitnesstraining hören. Die ersten Jahre habe ich ohne Musik beim Training verbracht. Also nicht gänzlich ohne Musik – aber die Musikauswahl hab ich dem Zufall überlassen und voll der musikalischen Klangauswahl meines Fitness-Studios vertraut. Mit mal mehr und mal weniger Zufriedenheit, das versteht sich.

Seit vielen Jahren hab ich meine Lieblingsmusik oder zumindest mein Lieblingsmusikgenre beim Krafttraining immer dabei. Wer von euch eine ähnliche Entwicklung hinter sich hat, wird unbestritten festgestellt haben, dass Musik, die einem gefällt, beim Training leistungssteigernd wirkt.
Man ist oftmals motivierter und auch fokussierter, während man seine Lieblingsmusik hört.


Pro- und Kontra-Studien

Eine wissenschaftliche Studie hat untersucht ob Musik beim Training schlecht ist und kam zu dem merkwürdigen Schluss, das Musik beim Training tatsächlich schlecht sein kann – da Musik eine entspannende Wirkung hat bzw. haben kann und man deswegen unkonzentrierter sein könnte.
Unkonzentriert führt in diesem Zusammenhang dann dazu, das man unterbewusst mehr Fehler in die Trainingstechnik einbringt und sich dadurch häufiger verletzt. Eine logische Schlussfolgerung, mit einem kleinen Problem: Meistens fokussiert einen die Musik eher noch mehr, als würde man sich in der Musik verlieren und unkonzentriert werden.

Ich weiß nicht wen sie da genau beim Sport begleitet haben. Vermutlich waren es Trainingsanfänger zwischen der ersten und 10. Trainingseinheit, die die Technik noch nicht fehlerfrei beherrschen und mit Musik auf den Ohren zu mehr Fehlern neigten, da sie schlichtweg aufgrund ihrer Trainingserfahrung nicht Musik hören und sich gleichzeitig auf die korrekte Technik konzentrieren konnten – oder so ähnlich. 😉

Musik kann durchaus schlecht sein. All die Musik, die wir nicht gerne hören und auch nicht wertneutral akzeptieren, ist für uns eine Aneinanderreihung unpassender Töne. Die Geschmäcker sind dabei bekannterweise sehr unterschiedlich. Ebenso verhält es sich bei allen Arten von Lärm, das kann nicht nur schlecht sein sondern nachhaltig psychisch krank machen. Fluglärm, Baulärm, Straßenlärm oder auch laute Musik zur Nachtzeit – wenn der Nachbar meint, das 2:30 Uhr nachts jetzt genau die richtige Musik wäre um laute Schlagermusik zu hören. Alles nicht so toll auf Dauer.

Im Gegensatz dazu existieren viele Studien, die der Musik im Studienergebnis eine positive Wirkung beim Sport zusprechen, aber dazu komme ich jetzt.


Leistungssteigerung durch Lieblingsmusik

Im Gegensatz zu den Studien, die mögliche negative Auswirkungen von Musik beim Training beleuchten, gibt es zahlreiche Untersuchungen, die der Musik eine leistungssteigernde Wirkung zuschreiben. Einige Studien haben sogar gezeigt, dass Musik die Leistung um bis zu 15 Prozent steigern kann. Die richtige Musik kann uns dabei helfen, uns zu motivieren, den Trainingsrhythmus aufrechtzuerhalten und die Intensität der Übungen zu steigern. Ich würde sogar behaupten, dass uns die richtige Musik, also unsere Lieblingsmusik bzw. das Lieblingsgenre, länger im Training „leiden lässt“, wodurch die eine oder andere Wiederholung mehr drin ist.

In dieser Studie wird den Probanden beispielsweise Musik vor der Belastung zur Verfügung gestellt und sie absolvierten Wiederholungen im Bereich der 75% ihrer jeweiligen Maximalwiederholung, also ein gängiges schweres Trainingsgewicht – und sie performten deutlich besser als ohne Musik.

Es ist wichtig anzumerken, dass die Wirkung von Musik beim Training von Person zu Person unterschiedlich sein kann. Jeder hat seine eigenen Vorlieben und Reaktionen auf Musik. Einige Menschen finden zum Beispiel schnelle, rhythmische Musik motivierender, während andere sich von ruhigeren Klängen inspirieren lassen. Es lohnt sich daher, dass du verschiedene Musikgenres und -stile auszuprobierst, um herauszufinden, welche Art von Musik am besten zu dir passt, mit der du die gewünschten positiven Effekte beim Training erzielst.


Mehr Motivation durch die richtige Musik?

Musik kann ein echter Motivationsbooster sein. Wenn uns Musik positive Emotionen vermittelt, die wir mit Kraft und Stärke verbinden, trägt sie beim Sport zur vermehrten Ausschüttung von Endorphinen bei und steigert die Lust auf das Training. Zusätzlich hat Musik während des Sports weitere Vorteile. Sie hilft dabei, die Motivation aufrechtzuerhalten und Müdigkeit sowie Unlust hinauszuzögern. Wenn die Stimmung während des Trainings nachlässt, kann Musik sie wieder anheben. Besonders gegen Ende des Trainings kann Musik dazu beitragen, die letzten Übungen oder Sätze durchzuhalten und sogar zusätzliche Energie freizusetzen.

Falls du keine Musik beim Kraftsport hören willst, aber danach noch Cardio-Training absolvieren möchtest, solltest du spätestens dann zu guter Musik greifen. Dein Training ist bereits min. 45-60 Minuten lang und deine Motivation vermutlich nicht mehr ganz frisch.


Hilft Musik bereits vor dem Training?

Bereits vor dem Sport entfaltet Musik ihre Wirkung. Durch das Wecken positiver Emotionen und Erinnerungen versetzt sie uns in einen ausgeglicheneren und konzentrierteren Gemütszustand. Insbesondere ruhige und entspannende Musik kann helfen, Anspannungen zu lösen und Nervosität oder Unruhe vor wichtigen Wettkämpfen zu reduzieren. Eine Studie im „Journal of Strength and Conditioning Research“ bestätigt, dass das Hören von Musik vor dem Sport die Vagotonie reduziert, einen Zustand des vegetativen Nervensystems, der auf Ruhe und Erholung ausgerichtet ist. Gleichzeitig werden sowohl die körperliche als auch die geistige Aufmerksamkeit erhöht, und Sportler empfinden mehr Antrieb und Begeisterung für die bevorstehende sportliche Anstrengung.

Der ein oder andere wird es kennen: Auf dem Weg ins Gym, im Auto oder in der Bahn – mit der richtigen Musik auf den Ohren kommt man bereits in eine Art „Trainingslust“ hinein bzw. kann sich auf die bevorstehende Training noch mehr freuen


Fazit

Insgesamt kann gesagt werden, dass Musik beim Krafttraining durchaus sinnvoll sein kann.
Sie kann die Stimmung verbessern, die Konzentration fördern und die Leistung steigern. Indem wir unsere Lieblingsmusik auswählen und sie gezielt während des Trainings einsetzen, können wir unser Workout effektiver gestalten und mehr Freude daran haben.
Also schnapp dir deine Kopfhörer, wähle deine Lieblingssongs und lasse dich von der Kraft der Musik beim Training inspirieren. Maximale Erfolge!

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