Skinny fat – Schlank, aber formlos?

von Patrick

Was bedeutet es “Skinny fat” zu sein? Alles über das Phänomen “Skinny fat”.

Skinny fat – Schlank, aber formlos?

Skinny fat ist aktuell ein sehr beliebter Begriff in der Gesundheitsbranche, wenn es darum geht:

  • Den Menschen klar zu machen, was passiert, wenn sie falsch diäten.
  • Den Menschen, insbesondere den Frauen, zu erklären, warum schlank nicht gleich schlank bzw. fit ist.
  • Den Menschen klar zu machen, wie sie effektiv Fett verlieren, ohne ihren Körper zu zerstören bzw. zu erweichen.


Was bedeutet es skinny fat zu sein?

Der Begriff ist gar nicht so schwer zu erklären, weil geschätzt 70-80% aller schlanken Menschen skinny fat sind. Insbesondere die Menschen, die nicht ins Fitness-Studio gehen, aber auch in ein Fitness-Studio zu gehen ist kein Garant dafür, nicht skinny fat zu werden bzw. zu sein. Dazu im nächsten Absatz mehr.

Was bedeutet der Begriff nun?
Skinny fat sind Männer und Frauen, die zwar in Kleidung schlank aussehen, aber man nackt (oder von mir aus in Badesachen am Strand) erkennt, dass sie einen sehr geringen Muskelanteil besitzen, aber dafür einen umso höheren Fettanteil. “Skinny” bedeutet in diesem Sinne dünn (eigentlich sogar mager), “fat” ist selbsterklärend.

Ihre Körper fühlen sich weich an. Sie sehen optisch nicht definiert oder konturiert aus und sind schlichtweg wabbelig, obwohl die Umfänge, z.B. am Bauch, an den Armen, etc. nicht hoch sind. Ihre Körperform sieht schlichtweg untrainiert aus, was nicht bedeutet, dass man zwangsläufig Fitness betreiben muss, um vom Gewebe her straff auszusehen. Einen wesentlich größeren Einfluss hat hier der Faktor Ernährung.


Die Ursache(n), warum du möglicherweise skinny fat bist.

Skinny fat zu werden bzw. zu sein, dafür gibt es 4 mögliche Varianten:

Variante 1 – Viele Frauen und Männer hungern sich ihr Körpergewicht herunter.

Unsinnige Diätformen, die keinen Schutz vor Muskelabbau bieten, sind hier die Ursache. Als Beispiele nenne ich da gerne Obst- und Gemüsediäten, wie z.B. eine Kohldiät. Solche falschen Diäten zu machen, weil man sich nicht über die Ernährungsbasis informiert hat, sind die absolut beste Möglichkeit einen weichen, formlosen Körper zu bekommen und damit skinny fat zu werden.

Obwohl bekannt ist, dass solche Diäten keine gute körperliche Form zur Folge haben und sogar stoffwechselschädigend sein können – dies wird auch oft genug publiziert wird, z.B. auf Fitnesswebsiten – erfreuen sich solche Diäten immer noch einer großen Beliebtheit. Wenn man sich seinen Körper und seine körperliche Form nicht zerstören will, sollte man sich lieber in die Obhut von Menschen geben, die Ahnung haben, wie eine gut strukturierte Diät (z.B. “Definitionsphase” in Fitnesskreisen) funktioniert. Nicht umsonst gibt es Ernährungswissenschaftler und -berater.

Man kann nicht wild an seiner Ernährung beschneiden und hoffen, dass man im Anschluss an seine Diät einen gut geformten Körper erhält. Man kann viel falsch machen auf dem Weg zu einem schlanken und gut aussehenden, straffen, definierten oder gar muskulösen Körper.


Variante 2 – Viele Frauen und Männer trainieren falsch.

Auch ein falsches Training kann die Ursache für einen “falschen”, also unerwünschten, Körper sein. Dabei geht es weniger um Kraftsport, sondern um Cardioeinheiten. Langandauernde gleichbleibende Cardiobelastungen und das regelmäßig, also 3 oder gar 4 Mal die Woche, sind nicht nur extrem einseitig, sondern verbrennen auch Muskulatur. Ohne intensive kraftsportliche Belastungen signalisiert jeder dem Körper: “Ich brauche meine Muskeln nicht”, der Körper denkt sich wiederum: “Er/sie will scheinbar länger laufen, also baue ich energiefressende Substanzen ab, um ihm eine bessere Lauffähigkeit zu verschaffen”, wodurch er an die Muskulatur geht.

Menschliche Körper sind extrem anpassungsfähig und fuchsen sich schnell in eine neue Situation. Muskeln sind eine Luxus-Energieausgabe, die der Körper nicht benötigt, wenn du “nur” laufen gehst. Das bisschen Federung, was der Oberschenkel beim Laufen leisten muss, ist nichts, gegen Kniebeugen mit dem eigenen Körpergewicht auf den Schultern. Die Oberkörpermuskulatur bleibt bei Cardioeinheiten im Fitness-Studio sowieso weitestgehend außer Aktion. Einen Grund für den Körper, seine Energieausgaben hoch zu halten, indem er die Muskulatur behält, gibt es nicht, außer du belastest sie ausreichend schwer.

Das macht den Kraftsport zwar verdammt undankbar, da nach einer gewissen Zeit Muskulatur ohne Belastung einfach nicht mehr geschützt werden kann, aber im Umkehrschluss ist der Kraftsport auch einzigartig, da wir mit ihm überhaupt erst die Fähigkeit bekommen, unseren Körper so zu formen, wie man es auf den Bodybuilding-Bühnen dieser Welt so sieht – ab gewissen Klassen sind externe Mittel natürlich obligatorisch, um entsprechend mithalten zu können.

Ich lehne mich einfach mal etwas weiter aus dem Fenster und behaupte: 95% der Abnehmwilligen, die primär abnehmen wollen, wären mit einem regelmäßigen Kraftprogramm besser bedient, als mit dem “4 Mal pro Woche nur 60-90 Minuten Cardio”-Trainingsplan, den ihm oder ihr ein Trainer mit wenig Ahnung von der Materie auftischt. Einzig bei stark übergewichtigen Menschen wäre eine kraftsportliche Belastung, dafür, dass Sehnen und Gelenke durch das massive Gewicht bereits über das gesunde Maß hinaus beansprucht werden, für den Anfang zu viel. Alle anderen können sich mit dem Gang zum Eisen nur einen Gefallen tun.


Variante 3 – Viele Frauen und Männer ernähren sich falsch.

Skinny fat durch eine falsche Diät zu werden, das ist eine Möglichkeit, siehe Variante 1. Aber was ist, wenn man einfach weich ist, ohne jemals eine Diät gemacht zu haben? Dann kommen wir in den Bereich, warum insbesondere junge Frauen über ihren Körper fluchen. “Meine Haut ist einfach nicht straff“, muss nicht unbedingt eine Sache des fehlenden Krafttrainings sein. Wer sich proteinarm ernährt, gibt dem Körper keine Bausubstanz für eine solide Grundmuskulatur und wird immer einen weichen Körper behalten.

Sicherlich wird jemand, der hart im Fitness-Studio trainiert und sich zusätzlich korrekt ernährt, immer eine bessere Form haben als jemand, der sich ausschließlich gut ernährt. Aber skinny fat’sche Körperkonturen müssen auch ohne Training nicht sein. Wer sich eiweißreich ernährt und seinen Körper nicht einfach nur von Couch zu Bürostuhl und wieder zurück manövriert, kann auch ohne Training zumindest einen definierten Körper haben, wenn der Körperfettanteil gering ist.

Viele Menschen würden erstaunt sein, wie effektiv ihnen und ihrem Körper (auch ohne zusätzliche Belastung im Fitness-Studio) eine gute Ernährung zu einer verbesserten Optik verhelfen würde. Generell wird der Effekt einer Ernährung auf den Körper viel zu gering eingeschätzt. Im Kraftsport macht 70% des Erfolgs die Ernährung aus, also warum sollte man mit einer guten Ernährung nicht auch einen trainingslosen Körper bis zu einem gewissen Grad verbessern können?

Skinnyfat Mann
Skinny fat Beispiel Mann

Variante 4 – Viele Frauen und Männer betätigen sich nicht sportlich.

Wer ohne gezieltes Krafttraining einen straffen Körper bekommen möchte, der wird an einer anderen intensiven körperlichen Belastung (Schwimmen, Kampfsportarten, Leichtathletik, Turnen, etc.) nicht vorbei kommen. Die aufgezählten Sportarten bieten andere Belastungen als das unter Variante 2 exemplarisch aufgezählte und verurteilte eintönige Cardiotraining und besitzen damit, in Bezug auf die körperliche Optik bzw. Straffheit, einen Vorteil.

Dennoch: Es ist nicht einfach hart zu trainieren und Muskulatur aufzubauen, wenn man in ein Fitness-Studio geht – es ist also mit anderen Sportarten niemals leichter. Keine andere Sportart bietet eine Abkürzung für den Muskelaufbau. Beliebte Frauenprobleme wie “Mein Oberarm ist wabbelig“, “Mein Po ist nicht knackig” oder Männerprobleme wie “Mein Bizeps ist zu klein” oder “Ich habe eine Hühnerbrust” lassen sich am gezieltesten mit dem Gang ins Fitness-Studio entschärfen. 😉

Spätestens mit einer intensiven kraftsportlichen Belastung, gezieltem Muskelaufbau und einer dazu ausgerichteten Ernährung, wird jede Skinny fatness beseitigt.

Maximale Erfolge beim Erreichen deiner Ziele! 🙂

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