Vorteile eines geringen Körperfettanteils

von Patrick

Welche Vorteile bringt ein geringer Körperfettanteil mit sich?

Vorteile eines geringen Körperfettanteils

Auch wenn es derzeit im Trend zu sein scheint “shredded”, definiert oder “ripped” zu sein, ist das keine neuartige Erscheinung im Fitness-Bereich bzw. im Bodybuilding. Bodybuilding war schon immer der Sport des geringen Körperfettanteils, dazu muss man sich nur die Wettkämpfer im Bodybuilding der letzten Jahrzehnte anschauen.

In diesem Beitrag geht es um einen geringen Körperfettanteil. Wann ist ein Körperfettanteil (kurz: KFA) überhaupt gering und welche Vorteile bringt ein geringer KFA mit sich?


Wann ist ein Körperfettanteil gering?

Natürlich gibt es beim Begriff “gering” keine allgemeingültige Definition, aber ich grenze da ganz einfach beim Sixpack ab.

Wer deutlich sichtbare Bauchmuskeln sein eigen nennt, also die typische Sixpack-Optik besitzt, dessen KFA ist wirklich gering. Beim Mann entsteht diese Optik gewöhnlicherweise unter etwa 12 % Körperfettanteil, bei der Frau bereits ab unter ca. 17% Körperfettanteil, da Frauen im Vergleich zu Männern generell einen höheren Körperfettanteil haben, was u.a. auf den hohen Östrogenspiegel zurückzuführen ist.

Der Körperfettanteil ist im Zusammenhang mit der Körpergewichts- sowie Körpergrößenangabe ist eine Art Leistungs- bzw. Muskelmasseindikator im Bodybuilding, sofern dieser richtig gemessen bzw. korrekt optisch eingeschätzt wurde.

Beispiel:

  • 9% KFA bei 84 kg auf 1,80 m wäre ein fortgeschrittenes Ergebnis. Der Athlet besitzt einen hohen Muskelanteil, das Körpergewicht ist auch bei diesem KFA (im Vergleich zu seiner Körpergröße) hoch. Der Athlet trainiert vermutlich bereits viele Jahre.
  • 15% KFA bei 82 kg auf 1,80 m wäre eher ein gutes Ergebnis. Der Athlet ist trainiert, der Muskelanteil ist nicht allzu gering. Würde er seinen KFA senken, so wäre er deutlich leichter als er groß ist (minus 100), was für einen Trainingsstand von einigen wenigen Jahren steht.
  • 20% KFA bei 80 kg auf 1,80m wäre ein durchschnittliches Ergebnis. Der Körperfettanteil ist vergleichsweise hoch, das Gewicht in Kombination mit dem hohen KFA deutet auf relativ wenig Muskelanteil und spricht für einige Monate Training.
  • 25-30% KFA bei 95 kg auf 1,80m ist vermutlich ein typischer Einsteigerwert. Man möchte etwas an seinem Körper verändern und steigt ins Training im Fitness-Studio ein. Natürlich steigen viele auch mit mehr Gewicht auf dem Rippen ein, was grundsätzlich kein Problem ist. Mit Disziplin kriegt man alles hin. 🙂

(Diese Werte gelten für Männer. Frauen rechnen jeweils 5% hinzu.)

Wenn du wissen möchtest, wie welcher Körperfettanteil optisch aussieht, empfehlen ich dir meinen folgeden Beitrag: Körperfettanteil optisch schätzen (KFA-Übersicht) | Fitn3ss.de


Die Vorteile eines geringen Körperfettanteils

Verbesserte Optik

Ein geringer KFA ist attraktiv, optisch etwas Besonderes und (ab einem gewissen Trainingsstand) ein Zeichen für Disziplin. Die Definition bzw. Trockenheit ist ein optisches Bewertungsmerkmal in jeglichen Bodybuildingwettkämpfen, egal ob es um Pro-Bodybuilding oder um Men’s Physique geht.
Erst mit einem geringen KFA wird die harte Arbeit im Gym optisch belohnt, da nur so die Muskulatur wirklich gut erkennbar ist und die Umfangswerte weitestgehend der Muskulatur entsprechen, ohne von Fett verfälscht zu werden.

Ein Sportler, der beispielsweise mit einem 44 cm Oberarmumfang in eine Definitionsphase startet, also beginnt seinen Körperfettanteil zu senken, wird nach der Definitionsphase vielleicht ‘nur’ noch 42 oder gar ‘nur’ 40 cm Oberarmumfang besitzen. Allerdings gewinnt er durch die verbesserte Definition eine muskulär deutlich gesteigerte Optik und mit der Umfangsmessung nun einen wirklich realen Umfangswert. Auf dem Papier verliert er zwar Zentimeter an Umfang, aber das ist auch alles und war wiederum sowieso keine Muskulatur.
Nach Beendigung der Definitionsphase kann er sich nun an’s Werk machen den Oberarmumfang wieder auf sein altes Niveau zu bringen, idealerweise mit einem sauberen Muskelaufbau, bei dem nebenbei nicht viel Fett aufgebaut wird. Nach der nächsten Definitionsphase sollten dann ein paar mehr Zentimeter auf dem Maßband stehen. 😉


Verbesserte Gesundheit

Wenig Körperfett verringert die Chance einer ernsthaften Erkrankung an Diabetes und darüber hinaus minimiert er die Chance eines zu hohen Blutdrucks. Durch einen hohen Körperfettanteil steigt die Wahrscheinlichkeit an Diabetes (Typ 2) zu erkranken, da der Körper in seiner Stoffwechselfunktion beeinträchtigt wird.

Insulin ist für die Speicherung von Glucose im menschlichen Körper verantwortlich. Bei einer Diabeteserkrankung durch Übergewicht, schüttet der Körper immer mehr Insulin aus, um die Speicherung der Kohlenhydrate zu ermöglichen und den Blutzuckerspiegel zu senken. Ab einem gewissen Punkt entwickelt der Körper dann eine Art Insulinresistenz. Der immer höhere Insulinausstoß fördert damit die Einlagerung von Energiereserven in unserem Körper immer stärker – der Erkrankte nimmt immer weiter an Gewicht zu, was zu weiteren Krankheiten führen kann.

Menschen mit einem niedrigeren Körperfettanteil reagieren um einiges sensibler auf Insulinausstöße. Es sind keine Unmengen von Insulin notwendig, um den Blutzuckerspiegel zu senken, was die Erkrankung an Typ 2 Diabetes minimiert. Darüber hinaus sind wir in der Lage größere Mengen an Kohlenhydrate zu verarbeiten, ohne dass der Körper sie als Fett einlagert. Voraussetzung dafür ist natürlich eine angemessene Ernährungs- bzw. Energiemenge.


Verbesserter Ausgangspunkt für den Muskelaufbau

In einer Muskelaufbauphase baut man für gewöhnlich zumindest minimal Fett auf. Minimal auch nur, wenn der Athlet wirklich über ein breitgefächertes Muskelaufbauwissen verfügt, seinen eigenen Körper verlässlich einschätzen kann und sich diszipliniert ernährt. Ansonsten sind die Fettzunahmen durchaus deutlich höher, z.B. in den klassischen Massephasen mit einem Kalorienplus von 1000 oder mehr Kalorien.

Fettaufbau neben dem Muskelaufbau steigert jedoch unweigerlich den Körperfettanteil. Wenn man also mit 20% KFA in eine Muskelaufbauphase geht, wird man diese mit einem höheren KFA, teilweise einem deutlich erhöhten KFA, zu Ende bringen. Die Optik ist dann noch schlechter als zuvor und von Definition fehlt jede Spur. Eine anschließende Diät, um auf einen passablen geringen Körperfettanteil zu kommen, seien es z.B. 12%, würde ewig dauern und eine lange Diät voraussetzen. Bei nicht optimal durchgeführten Diäten wäre der Muskelverlust auch nicht zu unterschätzen.

Wer mit einem Körperfettanteil von beispielsweise 8% in den Aufbau geht, könnte am Ende der Aufbauphase, je nach Länge und Wissensstand, z.B nur 10-12% besitzen und hätte damit immer noch ein sichtbares Sixpack vorzuweisen, neben einem ordentlichen Plus an Muskelmasse. Die anschließende Diät wäre extrem kurz und der Sportler könnte relativ schnell wieder in den Aufbau gehen. Für mich persönlich sind das gleich zwei Vorteile in einem.


Fazit

Ein geringer Körperfettanteil ist nicht nur optisch ein Hingucker, sondern auch muskelaufbau- und gesundheitstechnisch ein toller Vorteil. Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Senkung deines Körperfettanteils. 😀

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