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Das PITT Force Training als Trainingssystem im Fokus.
Professional Intensity Training Techniques (PITT Force Training)
Diesen Beitrag widme ich einem ziemlich erfolgreichen Trainingssystem, dem sogenannten PITT. Im Grunde ist es aber eine Sammlung von Systemen, deshalb steht hier das Techniques im Plural.
Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Kernsystem “PITT-Force“, wobei es noch ein paar andere nette Spielereien und Variationen gibt, die die Vorteile anderer Trainingssysteme mit PITT kombinieren, z.B. wären da:
PITT-X – eine Kombination von HIT mit PITT, sowie
PITT-Hardcore eine Kombination von Volumentraining mit PITT. Diese Unterformen werde ich im jetzigen Beitrag jedoch nicht weiter ausführen.
Du hast davon eventuell noch nie etwas gehört? Dann bist du hier genau richtig.
PITT Force
Bei diesem Trainingssystem geht es darum 20 Wiederholungen zu absolvieren.
Kurz gesagt: Man wählt das gleiche Trainingsgewicht, das man auch für 10 Wiederholungen wählen würde – und macht einfach 20 Wiederholungen. 😉 Das ist natürlich nur die halbe Wahrheit.
Das Gewicht stimmt, 20 Wiederholungen sind auch korrekt, aber zwischen den einzelnen Wiederholungen wird eine kurze Pause gemacht. Und diese kurze Pause verlängert sich mit jeder gemachten Wiederholung.
Daher eignet sich natürlich nicht unbedingt jede Übung für PITT-Force, Kniebeugen z.B. lassen sich auf die Schnelle eher schlecht ablegen zwischendurch, aber es ist natürlich trotzdem möglich.
Ebenso eignen sich für PITT-Force Kurzhantelübungen eher nicht, bei denen du das Gewicht zuerst in eine bestimmte Position bringen musst, um die Übung ausführen zu können, z.B. KH-Bankdrücken, KH-Schrägbankdrücken, KH-Schulterdrücken.
Bei der Wahl deiner Übungen musst du vorher etwas simulieren, ob mit der jeweiligen Übung das PITT-Force-System ausführbar ist. 🙂
Beispiele von Übungen, die mit PITT-Force reibungslos absolvierbar wären: LH-Bankdrücken (Flach, Schräg, Negativ), LH-Rudern, Kreuzheben, LH-Schulterdrücken und weitere Übungen, bei denen du unproblematisch das Gewicht ablegen und wiederaufnehmen kannst.
Durch die Ausführung von PITT-Force sparst du dir alle Sätze einer Übung, du machst dich also ganz normal warm und steigst dann in einen PITT-Force-Satz ein, beendest ihn und gehst weiter zur nächsten Übung. Du führst damit also nicht 2 oder 3 Sätze aus, denn ein Satz ist ziemlich lang. Dazu gleich mehr.
Ein Satz PITT-Force sieht so aus wie nachfolgend beschreiben, aber Achtung: Die Pausenangaben sind ungefähr. Haltet die Pause zwar so kurz wie möglich, gebt dem Körper aber auch die Möglichkeit sich in der Zeit minimal zu regenerieren. Insbesondere am Ende des Satzes werden die Pausen lang.
Beispiel (Bankdrücken) – PITT-Force:
1. Wiederholung
1 Sekunde Pause
2. Wiederholung
2 Sekunden Pause
3. Wiederholung
3 Sekunden Pause
4. Wiederholung
4 Sekunden Pause
5. Wiederholung
5 Sekunden Pause
6. Wiederholung
6 Sekunden Pause
7. Wiederholung
7 Sekunden Pause
8. Wiederholung
8 Sekunden Pause
9. Wiederholung
9 Sekunden Pause
10. Wiederholung
10 Sekunden Pause
11. Wiederholung
11 Sekunden Pause
12. Wiederholung
12 Sekunden Pause
13. Wiederholung
13 Sekunden Pause
14. Wiederholung
14 Sekunden Pause
15. Wiederholung
15 Sekunden Pause
16. Wiederholung
16 Sekunden Pause
17. Wiederholung
17 Sekunden Pause
18. Wiederholung
18 Sekunden Pause
19. Wiederholung
19 Sekunden Pause
20. Wiederholung
ENDE.
Die Pausen
Insbesondere zwischen den letzten Wiederholungen wird wahrscheinlich niemand (ohne Stoppuhr) genau timen können, wie lange nun 15 Sekunden oder 18 Sekunden Pause sind. Im Grunde kannst du da nach Gefühl gehen.
Manche setzen sich ein Limit und sagen, dass sie beispielsweise nie über die 10 Sekunden Pause gehen wollen, manche bleiben durchgängig bei nur 2-3 Sekunden Pause. Das sind persönliche Vorlieben, die auch variieren können – je nachdem ob das System einem Spaß bereitet oder nicht.
Dazu sollte man aber erstmal 1-2 Einheiten mit dem herkömmlichen PITT-Force trainiert haben, dann merkt man ja ob man persönlich etwas verändern möchte.
An die Fitness-Studio-Besucher:
Vergesst auch nicht, dass PITT-Force nicht so populär ist, als würde jeder Trainierende in eurem Studio das erkennen.
Durch die lange Satzdauer nehmt ihr ein Gerät, eine Bank, etc. durchgängig länger in Beschlag, als es durch das Volumentraining der Fall wäre, denn beim Volumentraining kann man in Satzpausen das Gerät an andere überlassen – bei PITT-Force funktioniert das nicht.
Seid so nett und klärt die Leute vorher auf, die schon in Warteposition für euer Gerät, eure Bank oder was auch immer stehen, dass euer nächster Satz ziemlich lang werden wird – mit den Pausenzeiten oben etwa 4 Minuten. Dennoch seid ihr danach durch – insgesamt seid ihr deutlich schneller fertig, als mit 3 Sätzen herkömmlichen Volumentraining.
Die Idee hinter PITT-Force
Das Ziel, also “der Marketingslogan” von PITT-Force, ist es mit jeder Wiederholung einen Wachstumsreiz setzen zu können, anders als beim herkömmlichen Volumentraining, wo der Wachstumsreiz erst in den letzten 2-3 oder sogar erst in der letzten Wiederholung gesetzt wird.
Das ist natürlich Blödsinn. Ich drücke beispielsweise 110kg auf der Bank im Volumentraining, drücke ich nun meine ersten beiden Wiederholungen nach PITT-Force und würde dann nach Hause gehen, dann hätte ich sicherlich keinen Wachstumsreiz gesetzt, weil es effektiv ja nur 2 Wiederholungen gewesen wären.
Nach den 20 Wiederholungen allerdings, ist der jeweilige Muskel wirklich platt, das sage ich aus Erfahrung, aber es macht (wie auch beim Volumentraining) die Gesamtheit des Satzes aus. Nicht jede einzelne Wiederholung bewirkt hier etwas. Der “Werbeslogan” ist also etwas übertrieben, aber die letzten 5-10 Wiederholungen sind hart, wenn ihr für den Satz nicht euer Gewicht verringert. Ich empfehle euch mit etwa 10% weniger Trainingsgewicht einzusteigen und euch an euer gewöhnliches Gewicht heranzutasten.
PITT-Force ist ein gutes Trainingssystem und eine gelungene Abwechslung zum normalen Volumentraining. Probiert es einfach mal aus. 😉
Viel Spaß dabei.
